Die Autor:innen betonen das häufig übersehene Recht von Kindern und Jugendlichen auf eine angemessene Gestaltung von Flucht-, Aufnahme- und Integrationsprozessen. Dabei beleuch-ten sie die Verantwortung, ausreichend Schutz und Unterstützung zu bieten, auch wenn dies politische, ökonomische und gesellschaftliche Herausforderungen mit sich bringt. Reinhardt und Schweiger benennen hierbei konkrete Verantwortlichkeiten und formulieren Forderungen an staatlichen Institutionen, Zivilgesellschaft und Bürger:innen der Aufnahmegesellschaft.
Philosophische Reflexionen werden hier mit Erkenntnissen aus der Entwicklungspsychologie, Traumaforschung, Soziologie und Politikwissenschaften verknüpft, um einen ethisch be-gründbaren und praktisch realisierbaren Maßstab zur Ausrichtung von Migrationspolitik zu konstruieren. Dabei wird die These vertreten, dass Kinder und Jugendliche als moralische Subjekte zu wenig Aufmerksamkeit durch die gegenwärtige Migrationsethik und -politik er-halten und so verheerende Konsequenzen für die Entwicklungschancen von physischer und psychischer Gesundheit durch unzureichende institutionelle Arrangements und politische Ent-scheidungen entstehen.
Das Buch richtet sich daher nicht nur an Fachkolleg:innen, sondern auch an die interessierte Öffentlichkeit und lädt zu einer grundlegenden Debatte über Migration und Gerechtigkeit ein.
