Der Artikel untersucht, inwiefern der Schutz der Privatheit in digitalen Umgebungen gefährdet ist, und geht der Frage nach, wie sich Schutzmaßnahmen so gestalten lassen, dass sie besondere Vulnerabilitäten verschiedener Gruppen diversitätsgerecht berücksichtigen. Dabei werden herkömmliche Ansätze kritisch hinterfragt, die ausschließlich auf die Förderung der „Privacy Literacy“ setzen und sich an den Fähigkeiten von „Durchschnittsnutzenden“ orientieren. Stattdessen wird etwa der Einsatz instinktiv wahrnehmbarer Reize – z. B. in Form von Warnsignalen – als mögliche Lösung diskutiert, die das Bewusstsein für Privatheitsrisiken schärfen und Menschen dabei unterstützen könnte, ihre Privatsphäre wirksam zu schützen.
Heiner Koch, Clara Strathmann, Martin Hennig, Luisa Schmied, Christian Geminn, Jessica Heesen, Nicole Krämer und Karoline Reinhardt haben den Artikel „Diversitätsgerechter Privatheitsschutz in digitalen Umgebungen“ im Rahmen des Forschungsprojekts DiversPrivat verfasst. DiversPrivat ist den vielfältigen Herausforderungen gewidmet, die sich für den Schutz der Privatsphäre im digitalen Raum ergeben, und erarbeitet unter anderem diversitätsgerechte Handlungsempfehlungen. Das Projekt ist interdisziplinär angelegt und verbindet die angewandte Ethik mit der Kommunikationswissenschaft und Medienethik, der Rechtswissenschaft sowie der Psychologie. Im Blog von DiversPrivat werden aktuelle Fragen zu Privatsphäre und Datenschutz aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet. Unterstützt wird das Projekt durch das Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt.
