Ziel des zweitägigen Strategieworkshops war es den thematischen Fokus der kommenden Veranstaltungen vor dem Hintergrund des sich rasch verändernden geopolitischen Umfeldes neu zu diskutieren. Der Wiener Dialog ist 2020 unter dem Eindruck der COVID-19-Pandemie gestartet. Seitdem haben sich die Prioritäten der europäischen Politik grundlegend verändert. Daher zielte der Passauer Workshop, der von Claudia Crawford, Bundesministerin a.D. und Leiterin des Büros Multilateraler Dialog KAS in Wien und Prof. Dr. Daniel Göler, Inhaber des Jean-Monnet-Lehrstuhls für Europäische Politik geleitet wurde, darauf ab, innerhalb der vier Themenbereiche des Wiener Dialogs „Green New Deal“, „EU-Außenbeziehungen“, Wirtschafts- und Währungsunion“ und „Erweiterungspolitik“ die Zukunftsthemen der kommenden Jahre zu identifizieren, auch solche, die aktuell vielleicht noch nicht auf der politischen Agenda stehen.
Der Wiener Dialog will die Politik der Europäischen Union beflügeln: Ideen und Impulse setzen über den Weg eines effektiven Minilateralismus. Deutschland und Österreich sind unterschiedlich stark in den verschiedenen Netzwerken der EU-Mitgliedsländer verankert, haben in vielen Politikbereichen ähnliche Vorstellungen, setzen aber durchaus auch unterschiedliche Prioritäten. Sollten Deutschland und Österreich gemeinsame Vorschläge entwickeln, haben diese eine gute Chance, in einem breiteren Kreis der EU-Mitgliedsländer auf Akzeptanz zu stoßen, da ihnen bereits ein Kompromissfindungsprozess vorangegangen ist. Der Wiener Dialog dient dementsprechend der Entwicklung von konkreten Vorschlägen zur Nutzung der Potentiale deutsch-österreichischer Kooperation. Im Vordergrund soll dabei die Realisierbarkeit der Vorschläge stehen, also besonders, ob sie auch breite Unterstützung finden.