Forschungsprojekt von Isabel Stunder
Titel: Der Beitrag der Bestrafung von „Schwarzfahrenden“ zur Vertiefung der gesellschaftlichen Spaltung
Kurzbeschreibung des Kontextes: Die Arbeit bewegt sich an der Schnittstelle von Sozialethik und Kriminologie sowie rechtsphilosophischen, rechtsethischen und rechtssoziologischen Ansätzen.
Fragestellung: Welche Auswirkungen hat die Bestrafung von Menschen, die den ÖPNV ohne gültiges Ticket nutzen, auf die gesellschaftlichen Ungleichheiten?
Ziel: Die Arbeit macht die Sanktionierung von „Schwarzfahrender“ als Momentum für eine voranschreitende Marginalisierung und einer sich weiter verschärfenden Diskrepanz zwischen Arm und Reich aus. Die Bestrafung von Schwarzfahrenden wird als Selektionsmechanismus erkannt, der gesellschaftliche Schieflagen stabilisiert und verschärft und darüber hinaus das demokratische Fundament untergräbt.
Methode: Die Arbeit orientiert sich an den Methoden der Literaturarbeit. Durch ihren Zugriff auf theoretische Reflexionen und empirische Daten verschiedener Disziplinen lässt sie sich als inter- und, durch ihren transformativen Impetus, auch als transdisziplinär bezeichnen.
Inhalt: Die Erkenntnis, dass sich Armut, ein Mangel an Verwirklichungschancen und gesellschaftliche Exklusion wechselseitig verstärken, ist nicht neu. Wenig wissenschaftliche Aufmerksamkeit hat aber bisher in diesem Kontext die Nutzung des ÖPNV und die Bestrafung dessen fahrscheinloser Nutzung erfahren.
Zeitrahmen: Die Fertigstellung soll bis Ende 2023 erfolgen.
Beteiligte Institutionen/Personen: Erstbetreuer: Prof. Bernhard Laux (Universität Regensburg), Zweitbetreuer: Prof. Bernhard Bleyer (Universität Passau)