Der EUCON-Workshop für Nachwuchswissenschaftler hat Studierende mit Expertinnen und Experten aus der Wirtschaft zusammengebracht, um das politische und wirtschaftliche Potenzial einer verstärkten Zusammenarbeit oder regionalen Integration im Südkaukasus und in Zentralasien zu erörtern. Die sich seit Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine verändernde geopolitische Landschaft in der Region sowie die Beitrittsperspektiven für die Republik Moldau und die Ukraine und vielleicht bald auch für Georgien erfordern eine Neustrukturierung der EU-Politik gegenüber der Region.
Florence Ertel (Science Hub for Europe) und Julian Plottka (Jean-Monnet-Lehrstuhl für Europäische Politik) von der Universität Passau führten in die Thematik ein, indem sie auf die Notwendigkeit einer neuen Strategie für die EU für die Region hinwiesen. Mit folgenden Fragen beschäftigten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer während der zwei Tage: In welchem Kontext werden sich die künftigen Beziehungen der EU zur östlichen Nachbarschaft abspielen? Was sind die Chancen und Risiken einer vertieften politischen und wirtschaftlichen Integration in der Region? Welche globalen und regionalen Akteure bleiben relevant, während Russland seinen Einfluss in der Region verliert? Prof. Dr. Daniel Göler und Dr. Oxana Karnaukhova vom EUCON-Team an der Universität Passau verglichen verschiedene Modelle der regionalen Integration. Dr. Albert Hayrapetyan von der Armenian State University of Economics ging speziell auf das Potenzial der Region für Unternehmen ein.
In Zusammenarbeit mit dem Multilateralen Dialog der Konrad-Adenauer-Stiftung in Wien organisierte der EUCON Young Researchers Workshop zwei geschlossene Sitzungen mit Vertreterinnen und Vertretern aus Wissenschaft und Wirtschaft aus Europa und der osteuropäischen Nachbarschaft, um die Perspektiven der EU-Politik für die Region unter Chatham House-Rules zu diskutieren. Am Abend fand eine öffentliche Round Table Diskussion zum Thema "The future of the EU Policy towards the Southern Caucasus and Central Asia" statt, an dem weitere Gäste teilnahmen: Dr. Filippo Costa Buranelli, Associate Professor an der University of St. Andrews (Schottland), diskutierte die Vor- und Nachteile einer Integration der EU-Zentralasienpolitik in eine reformierte Östliche Partnerschaft. Prof. Dr. Ghia Nodia, Direktor der International School of Caucasus Studies an der Ilia State University in Tbilisi (Georgien), beleuchtete die georgische Perspektive eines EU-Beitrittskandidaten.