Dr. Alina Bock

Vita

• 2003 - 2009: Magisterstudium der Kunstgeschichte, Philosophie und Soziologie an der Universität Passau und der Ludwig-Maximilians-Universität München.
• 2009: Abschluss mit einer Magisterarbeit über den Fotografen August Sander mit Auszeichnung.
• 02.2009 - 10.2009: Volontariat im Auktionshaus Karl & Faber, München.
• 12.2009 - 04.2016: Programmkoordination beim Internationalen Universitätsclub München (IUCM) und der Munich International Summer University (MISU) an der Ludwig-Maximilians-Universität, München.
• seit 04.2016 Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Kunstgeschichte und Bildwissenschaft der Universität Passau.
• seit 03.2018 zudem Dozentin für Kunstgeschichte an der Athanor Theaterakademie in Passau.
• 02.2022: Verteidigung der Dissertation "'...ein wahrer Teufelskerl von humoristischer Imagination...'. Humor im Bild bei Adolph Schroedter" an der Ludwig-Maximilians-Universität München (summa cum laude).
• 10.2024: Publikation der Dissertation: Humor im Bild bei Adolph Schroedter (1805-1875) Petersberg: Imhof-Verlag 2024.
• 25.09.2025 Auszeichnung der Dissertation mit dem HAGI-Stiftungspreis für Kunstgeschichte.

Schwerpunkte

• Kunst des 19. Jahrhunderts (v.a. Romantik/Spätromantik, Realismus, Gründerzeit, Jahrhundertwende)
• Kunst der Moderne und Gegenwart.
• Druckgrafik.
• Fotografie.
• Performative Kunst.
• Kunst im Film.
• Porzellan.
• Materialität und Medien.
• Bildwissenschaft.
• Humor in der Kunst.
• Kunstgewerbe und Industrialisierung.
• Popularisierung der Kunst.

Passauer Porzellan. Bürgerliche Adaptionen eines höfischen Mediums

Mit der Firma „Dressel, Kister & Co“ etabliert sich in Passau ab 1853 eine florierende Porzellanfabrik, die 1920 von der Ältesten Volkstedter Porzellanfabrik übernommen wird. Ihre Produkte werden weltweit exportiert und mit Preisen ausgezeichnet. Öffentlichkeitswirksam als Luxusgut mit dezidiert künstlerischem Anspruch platziert, sind sie gleichzeitig Ergebnis eines Prozesses der zunehmenden Rationalisierung und Industrialisierung. Die Frage nach ihrer Bedeutung im Kontext der Gründerzeit und der unmittelbar nachfolgenden Jahrzehnte hängt zusammen mit jener nach der Popularisierung einer Kunst, die gleichzeitig ihre Funktion der Distinktion, bürgerlichen Selbstvergewisserung und Verklärung beibehält. Auf dem Weg vom höfisch konnotierten Manufakturprodukt hin zur Fabrikware, der in den Kontext der Kunstgewerbebewebung und der verschiedenen Strömungen des Historismus einzuordnen ist, stellen sich Fragen der Materialität und Technik ebenso wie jene nach motivischen Adaptionen und kunsthistorischer Kanonbildung und nicht zuletzt nach Distribution und Käuferschaft. 

Veröffentlichungen

• „...zu den Worten des Dichters, des Erzählers Anschauung und Hintergrund“. Die ersten Illustrationen von Joseph von Eichendorffs „Aus dem Leben eines Taugenichts“ im Kontext einer neuen Buchkultur, in: Konrad Feilchenfeld, Günter Helmes, Dietmar Scharwies und Wolfgang Bunzel (Hgg.), Internationales Jahrbuch der Bettina-von-Arnim-Gesellschaft 2026 [in Vorbereitung].
• „...ohne allen Zweck und ohne irgend eine Absicht “. Die „Zwecklose Gesellschaft“ in Düsseldorf als Weiterführung des romantischen Programms zweckfreier Geselligkeit, in: Detlev Kopp, Norbert Otto Eke (Hgg.), Jahrbuch Forum Vormärzforschung, 30 (2024), Bielefeld 2025, S. 11-44.
• Humor im Bild bei Adolph Schroedter (1805-1875), Dissertation, Ludwig-Maximilians-Universität München, Petersberg 2024.
• Álbum de Memórias da Rainha D. Estefânia de Portugal. Objeto representativo e testemunho do vínculo [Das Erinnerungsalbum Königin Stephanies von Portugals. Repräsentationsobjekt und Zeugnis der Verbundenheit], in: Alexandra Markl, Alina Bock und Eduardo Duarte: Aguarelas para a Rainha. O Álbum de Düsseldorf oferecido a Dona Estefânia, [Aquarelle für die Königin. Ein Album aus Düsseldorf als Geschenk an Königin Stephanie], Ausstellungskatalog der Fundação da Casa de Bragança, Paço Ducal, Museu - Biblioteca, Vila Viçosa, Portugal, November 2023- April 2024, Vila Viçosa 2023, S. 19-41.
• Adolph Schroedter. Der „König der Arabeske“ im Spannungsfeld von Phantasie und Wirklichkeit, in: Kat. Ausst. Die Verwandlung der Welt. Die romantische Arabeske, hg. von Werner Busch und Petra Maisak, Freies Deutsches Hochstift / Frankfurter Goethe Museum, 1. Dezember 2013 – 28. Februar 2014, Hamburger Kunsthalle, 21. März – 15. Juni 2014, Petersberg 2013, S. 328-335 (sowie die Katalognr. 172–175, 177).
• Alena Kotzmannová, in: Allgemeines Künstlerlexikon (AKL). Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker, begr. von Günter Meißner, hg. von Andreas Beyer, Bénédicte Savoy und Wolf Tegethoff, Bd. 81, München 2014, S. 397.
• Carl Friedrich Lessing, in: Allgemeines Künstlerlexikon (AKL). Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker, begr. von Günter Meißner, hg. von Andreas Beyer, Bénédicte Savoy und Wolf Tegethoff, Bd. 84, München 2015, S. 218.
• George Krause, in: Allgemeines Künstlerlexikon (AKL). Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker, begr. von Günter Meißner, hg. von Andreas Beyer, Bénédicte Savoy und Wolf Tegethoff, Bd. 81, München 2014, S. 492.

Vorträge

• Passauer Porzellan. Bürgerliche Adaptionen eines höfischen Mediums, Vortrag am 15.05.2025, Gesellschaft der Keramikfreunde, - Keramos Kabinett, Hof (online)
• ’Ei Sapperment – das ist wieder Schrödtersch!’. Der bildnerischeHumor von Adolph Schroedter (1805- 1875). – Mit einem Nachtrag zu seiner Gattin, der Künstlerin Alwine Schroedter (1820 – 1892), Vortrag am 05.04.2025 im Kunstverein Coburg
• Passauer Porzellan. Bürgerliche Adaptionen eines höfischen Mediums, Vortrag am 22.01.2025 an der Universität Passau im Rahmen des Forschungsseminars „Globale Perspektiven der Umwelt- und Technikgeschichte“ von Frau Prof. Stephanie Zehnle (Professur für Umwelt- und Technikgeschichte).
• "...vom einfältigen Bauernvolk und alltäglichen Straßenmenschen...". Emanzipatorisches Potenzial und Verklärung in der Genremalerei Adolph Schroedters, Vortrag am 24.11.2022 im Rahmen des Workshops "Komik und Sozialkritik im Genrebild" am Zentralinstitut für Kunstgeschichte München.
• "Die Inszenierung mittelalterlicher Kunst in Passauer Kirchen durch Bischof Heinrich von Hofstätter (1805-1875)", Vortrag am 18.11.2016 im Rahmen der Tagung "Nationalismus als Ressource? Konsens und Dissens in der europäischen Nach- und Neogotik des 19. Jahrhunderts, Universität Bern, 17.-18.11.2016.
• Der Humor als ästhetische Triebkraft im Werk des Düsseldorfer Malerschülers Adolph Schroedter“, Vortrag am ­24. November 2015 in der Kommission für Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien e. V., Berlin.

Projekte

• stART Die Ausstellungsreihe „stART" (ehemals "Debüt für die Kunst“) ist jeweils im Wintersemester im Museum Moderner Kunst Wörlen Passau zu sehen. Mit diesem Programm fördern das Museum, die Professur für Kunstpädagogik und Visual Literacy und der Lehrstuhl für Kunstgeschichte und Bildwissenschaft an der Universität Passau Absolventinnen und Absolventen des Studiengangs „Kunstpädagogik“. Jeweils einer oder einem Studierenden der Kunstgeschichte wird die Möglichkeit gegeben, im Tandem mit einer Künstlerin oder einem Künstler, Erfahrungen in Planung und Durchführung einer Ausstellung zu sammeln. Interessenten der Kunstgeschichte sind eingeladen, sich per Email zu melden (alina.bock@uni-passau.de).