Als Philosophiedidaktiker greift Wobser einerseits traditionelle Anknüpfungspunkte seiner Disziplin auf, wie u.a. die anthropologische Frage nach der Stellung des Menschen in der Welt, um sie zugleich im kritischen Bezug auf die Anthropozän-These in neue Konstellationen einzuordnen. Dazu baut er u.a. auf sein Interesse an Unterrichtsmedien auf, unter denen ausgewählte Beispiele die hohe Abstraktion dieses Themas anschaulich werden lassen und damit Impulse für Bildungsprozesse in und außerhalb der Schule liefern. So sind speziell künstlerische Gestaltungen, aber auch kulturwissenschaftliche Überlegungen auf Chancen und Grenzen im Umgang mit dem Konzept "Anthropozän", das interdisziplinäre bzw. fächerübergreifende Zugänge einfordert, zu überprüfen.
In seinem Vortrag geht Dr. Wobser davon aus, dass die Anthropozän-These den Menschen ins Zentrum stellt und ihn verantwortlich macht für vor allem ökologische Probleme. Zugleich umfasst der anthropozäne Diskurs Überlegungen, inwiefern die Zentralstellung des Menschen anders gedacht werden könnte, um eine bessere Mensch-Natur-Beziehung zu gewinnen, in der ggf. die ethische Sensibilisierung u.a. auf nicht-humane Lebewesen ausgedehnt würde. Didaktische und methodische Konsequenzen dieses Spannungsfeldes mit ethischer Problemorientierung sollen gemeinsam diskutiert und ausgewählte Unterrichtsmedien erörtert werden.