Internationales Symposium "Multikulturalität"
Chancen und Herausforderungen von Multikulturalität auf individueller Ebene. Implikationen für zukünftige Forschung, Bildung und Praxis
Universität Passau, Nikolakloster
21. - 23. Juli 2025
gefolgt von einem Workshop von Professorin Mary Yoko Brannen "Culture and Organizational Ethnography" (24. Juli 2025), unterstützt von ICEBS
Freundliche Unterstützung für den Workshop "Culture and Organizational Ethnography" durch ICEBS (International Center for Economics and Business Studies)
Intercultural Days an der Universität Passau: Multikulturalität auf individueller Ebene erforschen
Vom 21. bis 23.07.2025 richteten Professor Christoph Barmeyer und Elisabeth Huber zusammen mit Professorin Luciara Nardon und Sasha Valgardsson, Carleton University, Ottawa, Kanada, ein außergewöhnliches Symposium an der Universität Passau aus: Im Mittelpunkt der Tagung unter dem Titel "Opportunities and challenges of multiculturalism at the individual level. Implications for future research, education, and practice" stand die Thematik multikultureller Individuen. Die Veranstaltung brachte führende Forschende, Promovierende und Masterstudierende mit Hintergründen in über 10 Ländern zusammen, um das hochaktuelle Thema zu beleuchten, diskutieren und weiterzuentwickeln.
Über kulturelle Grenzen hinweg wurden im Rahmen der Veranstaltung die Chancen und Herausforderungen, welche multikulturelle Individuen mit sich bringen, in regem interdisziplinärem Austausch und aus verschiedenen Perspektiven gemeinsam betrachtet. Beiträge thematisierten u.a. Polykulturalismus, kulturelle Identitätsbildung, Mehrsprachigkeit, globale Migration, sowie die Rolle multikultureller Individuen als Brückenbauer und Innovationsmotoren in einer zunehmend vernetzten Welt. Das vielseitige Programm reichte dabei von spannenden Kurzvorträgen und interaktiven Arbeitsgruppen, bis hin zu informellen Begegnungen beim "Intercultural Café", Spaziergängen und gemeinsamen Abendessen in historischer Kulisse - Passau bot hierfür den idealen Rahmen.
Ein retrospektives Video der Veranstaltung ist verfügbar.
Herzlichen Dank an alle Teilnehmenden für die inspirierenden Beiträge, intensiven Diskussionen und neu geknüpften Verbindungen. Die Gespräche und Ideen werden weit über dieses Symposium hinaus nachwirken!
Darüber hinaus danken wir dem Passauer International Centre for Advanced Interdisciplinary Studies (PICAIS), dem Neuburger Gesprächskreis und dem International Centre for Economics and Business Studies (ICEBS) der Universität Passau für die großzügige finanzielle Unterstützung der Veranstaltung.
Das vom Lehrstuhl für Interkulturelle Kommunikation in Zusammenarbeit mit Professorin Luciara Nardon (Universität Ottawa) organisierte Symposium mit Fokus auf dem Thema "Chancen und Herausforderungen von Multikulturalität auf individueller Ebene. Implikationen für zukünftige Forschung, Bildung und Praxis" wird eine Reihe international anerkannter Forschender zusammenbringen, um dieses in der heutigen Welt höchst relevante Thema zu diskutieren und voranzubringen. Ein vorläufiges Programm können Sie hier einsehen.
Mit zunehmender globaler Mobilität und Migration wird der Einfluss von Kultur auf einzelne Personen immer vielfältiger und einige Individuen werden aufgrund gesammelter interkultureller Erfahrungen multikulturell. Multikulturalität auf der individuellen Ebene ist "das Ausmaß, in dem jemand Wissen über, Identifikation mit und Internalisierung von mehr als einer gesellschaftlichen Kultur hat“ (Vora et al. 2019, S. 506). Sowohl Enkulturations- als auch Akkulturationsprozesse können hierbei eine wichtige Rolle spielen. Die Beantwortung von Fragen nach der Identität dieser multikulturellen Menschen sowie die vielfältigen Erfahrungen mit Multikulturalität erfordern unterschiedliche Denkweisen über Kultur, interkulturelle Forschung und Bildung. Erst in jüngerer Vergangenheit hat die Forschung begonnen, auch die konstruktiven Aspekte der Multikulturalität zu untersuchen und Potentiale und Ressourcen aufzuzeigen.
Daher soll das Symposium die Herausforderungen, aber noch mehr - im Sinne konstruktiver Interkulturalität, die kulturelle Unterschiede als eine Bereicherung versteht - die Chancen dieses Themas beleuchten und neue Wege für verschiedene wissenschaftliche Fachgebiete ebenso wie die Praxis aufzeigen. Das abwechslungsreiche und interaktive wissenschaftliche Programm bietet dabei die Möglichkeit für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unterschiedlicher (fachlicher) Hintergründe ihre Expertise einzubringen und Teil eines spezifischen Netzwerks zu werden.
- Forschende verschiedener Disziplinen, Länder und Karierrestufen in einem interdisziplinären und interkulturellen Dialog zusammenbringen,
- aktuelle Forschungsprojekte, -ergebnisse sowie persönliche Erfahrungen mit Bezug zu individueller Multikulturalität präsentieren und reflektieren,
- neue Wege für Forschung und Praxis herausarbeiten und mit konkreten Projekten als Forschungsagenda etablieren.
Mary Yoko Brannen
Professor Emerita from San José State University, California
24. Juli 2025, 9:00 - 13:00, ITZ 017
Tiefgreifendes Verständnis dafür, wie Kultur organisationale Phänomene beeinflusst, ist heute für Wissenschaft und Praxis von großer Relevanz. Die Begrenztheit und Oberflächlichkeit existierender Messungen nationaler kultureller Unterschiede wird jedoch der Komplexität von Kultur mit all ihren interagierenden Sphären nicht gerecht. Traditionelle positivistische Ansätze reichen daher zum Verständnis von Kultur nicht aus, um die Komplexität kultureller Phänomene in internationalen Organisationen adäquat zu erfassen.
Die Ethnographie hingegen mit ihren beiden wesentlichen Elementen - Feldarbeit, einschließlich ihres zentralen methodischen Bausteins der teilnehmenden Beobachtung, und ihrem Fokus auf Kultur - scheiint ein effektiver Ansatz zu sein, um Einblicke in solche auf der Mikroebene eingebetteten kulturellen Phänomene zu gewinnen.
In diesem Workshop wird sich Professorin Brannen auf ihr neu erschienenes Buch "Ethnography in International Business: Learning from the Field" (Cambridge University Press, 2025) beziehen, um die Teilnehmer von den ersten Schritten des Abgleichs von Forschungsfragen mit einem geeigneten ethnographischen Forschungsdesign bis hin zur Theorieentwicklung zu führen und ihnen Hinweise für die schriftliche Ausarbeitung zu geben.

















